Freitag, 23. Januar 2009

Only you can do it…

…but you can not do it alone! (Frank Natale)
Nach einem mühsamen und langen Abstieg – 33 km in schweren Bergstiefeln – durch Schutt- und Geröllfelder, an Langeweile nicht zu überbieten, sind wir endlich, mit zerschundenen Füßen im Tal gelandet. Gesund und munter – was man nicht von allen Bergsteigern am Aconcagua behaupten kann. Damit schließt sich der Kreis.
Ich sage an dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an alle, die mitgefiebert haben und somit eine große Unterstützung und Motivation für mich waren. Und ein fettes Danke an unser Aconcagua-Team. Es war klasse mit euch zu schwitzen und zu frieren, zu hungern und zu futtern, zu dursten und Tee zu trinken :-), und letzten Endes alle Strapazen gemeinsam zu bestehen. Ohne euch hätte ich es auch nicht geschafft.
Nun werde ich noch ein paar Tage genießen und zur Integration der Erlebnisse, Erfahrungen und Abenteuer nutzen – momentan in einem 5-Sterne-Hotel in Santiago de Chile.
Ich freue mich bald nach Hause zu kommen!

Herzliche Grüße
Euer Michael

Donnerstag, 22. Januar 2009

Noch einmal alles gegeben

Gestern hatten wir einen sehr mühsamen Abstieg zum Basislager „Plaza de Mulas“. Wir hatten uns das ganz anders vorgestellt, aber das Wetter war sehr ungemütlich und hat uns den Abstieg erschwert. Auch im Lager war es kalt und ungemütlich und wir so müde, dass keine Feierstimmung aufkam.
Unsere Trecking-Stiefel sind auch nicht wie geplant im Lager angekommen, so dass wir weiterhin mit den dicken Bergstiefeln unterwegs sind.
Aber jetzt ist die Welt wieder in Ordnung und der Himmel blau. Heute Abend hat uns dann die Zivilisation wieder. Und wenn alles gut geht, haben wir noch 2 Tage am chilenischen Meer, da wir ja wegen der Wetterlage am Berg 2 Ruhetage ausgelassen haben.

Grüße an alle und ich melde mich wieder

Michael

Dienstag, 20. Januar 2009

One next step

…das war das Mantra, das mich zum Gipfel hoch getragen hat.
Heute Morgen sind wir um 3:30 aufgeweckt worden. Dann war Schnee schmelzen und Tee kochen angesagt. Zum „Frühstück“ gab so etwas wie Rindfleisch-Kartoffel-Eintopf. Kurz nach 5:00 Uhr sind wir abmarschiert. Es war schon sehr anstrengend und mühsam. Alles ging wie in Zeitlupe, sogar noch langsamer. Ich hatte einen relativ guten Tag. Am Gipfel oben hab ich 1 ½ Stunden verbracht, bis alle angekommen waren. Danach sind wir wieder abgestiegen zum Camp 3. Soweit ich das im Moment beurteilen kann, geht es uns allen gut. 11 Stunden waren wir heute unterwegs!
Morgen geht es dann auf einer anderen Route zurück. Wir werden in das Basislager „Plaza de Mulas“ auf 4200 m absteigen und freuen uns schon darauf. Ich denke, wir werden dann erst einmal eine Runde feiern….

Ganz herzliche Grüße an alle, die mich/uns bisher in Gedanken unterstützt haben. Danke Euch allen!

Euer Michael

Geschafft!!!!

Hallo ich bin oben!!!!
Es ist einfach umwerfend!
Nach zähem Ringen – für jeden Schritt 4 Atemzüge – hab ich es geschafft!
Ich kann noch gar nichts sagen, außer jeder Schritt hat sich gelohnt.
Ich meld mich später wieder, jetzt geht erstmal nicht mehr.

Euer überglücklicher Michael

Montag, 19. Januar 2009

Die Schlepperei hat ein Ende

Jetzt sind wir ins Camp 3 umgezogen und heilfroh, dass wir nun nichts mehr hoch tragen müssen. Wir hatten noch mal einen 3 1/2 –stündigen Marsch mit 20 kg und haben jetzt fast 2 Stunden gebraucht, bis wir das Lager aufgebaut hatten. Hier oben ist es jetzt auch schwierig Schnee zum Wasserkochen zu finden. Wir haben mühsam 5-6 kg Schnee gesammelt, das wir jetzt schmelzen müssen, damit wir zu trinken haben. Mit geht es übrigens wieder einigermaßen gut.
Die große Frage ist jetzt natürlich: Was macht das Wetter??? Alles ist im Moment ungewiss. Geplant ist der Abmarsch zum Gipfel für 5:00 Uhr, aber ob wir wirklich hinauf kommen ist nicht sicher. Wir haben nun alles Mögliche und Nötige getan und jetzt liegt es nicht mehr in unserer Hand ob wir den Gipfel schaffen. Aber alle hoffen sehr, dass es klappt. Morgen um die Zeit wissen wir mehr…..

Grüße an alle
Michael

Planänderung

Jetzt wird es richtig spannend. Die Wetterbedingungen sind schwieriger geworden und wir können jetzt keine Zeit mehr verschwenden, eine Planänderung ist jetzt nötig. Wir werden heute keinen Ruhetag einlegen, sondern ziehen jetzt gleich um ins Camp 3. Dort legen wir uns dann auf die „Lauer“ und werden möglicherweise schon morgen, wenn das Wetter noch mitspielt, den Versuch zum „Gipfelsturm“ unternehmen.
Ich melde mich später aus Camp 3 noch mal wenn es klappt.
Eure Grüße und Wünsche erreichen mich übrigens alle per Telefon. Danke!

Euer Michael

Sonntag, 18. Januar 2009

Kunst des Pirschens

Heute sind wir tagsüber förmlich ins Camp 3, auf 6000 m hochgepirscht. 1 Schritt – 1 Atemzug. Manchmal auch 1 Schritt – 2 Atemzüge. Wir haben einen Teil des Materials oben deponiert und sind nach ca. ½ Stunde wieder ins Camp 2 zurückgekehrt. Oben hatte ich wieder heftige Kopfschmerzen die ich mit Aspirin bekämpft habe. Jetzt geht es zum Glück wieder und wir „genießen“ das Lagerleben. Leider hat es auch schon wieder zugezogen und leicht zu schneien angefangen.
Nächster Plan: morgen ist noch mal ein Ruhetag in Camp 2 vorgesehen, bevor wir dann ins Camp 3 umsiedeln. Mal sehen, das hängt jetzt auch vom Wetter ab. Wenn es zu schlecht ist, dann hängen wir hier noch im Zelt herum und warten.
Bisher ist die Tour am Berg ein einziger Kampf für mich und ich hoffe immer noch, dass ich auch einmal einen Tag mit voller Kraft habe. Vielleicht wird’s ja der Gipfeltag. Wer weiß…..

Grüße an euch alle
Michael

Kleine Störung

Letzte Nacht hat der Sturm an unserem Zelt gerüttelt, als ob er es für sich beanspruchen würde. Es war richtig kalt, – 3°C im Zelt, draußen natürlich noch viel, viel kälter. Heute Morgen hatte es eine ordentliche Menge Neuschnee. Aber es war wieder ruhig, blauer Himmel und sonnig.

Samstag, 17. Januar 2009

Packesel

Gestern ging es mir noch richtig schlecht. Ich hatte zu den Kopfschmerzen auch noch Bauchschmerzen bekommen und die Befürchtung, dass mich „Montezumas Rache“ ereilt hätte. Zum Glück war dem nicht so. Ich konnte dann super schlafen, das war auch nötig, und heute geht es mir wieder viel besser. Wenn es so bleibt, ist alles ok.
Wir haben nun Camp 1 geräumt und sind jetzt komplett ins Camp 2 auf 5500 m umgezogen. Für heute ist wieder viel Wasser kochen angesagt und natürlich ausruhen und die Vorbereitung für morgen. Da werden wir dann mit der ersten Materialfuhre ins Lager 3 vorstoßen. Alles geht jetzt nur noch wie in Zeitlupe. Das Wetter ist wider Erwarten schwierig geworden, es ist sehr windig und kalt. Ja, so langsam tasten wir uns an den Berg ran. Mein Zeltkamerad Jörg interessiert sich inzwischen gar nicht mehr für den Gipfel, sondern nur noch für ein warmes Bett – sagt er.
Grüße von der ganzen Mannschaft an Rolf!

Euer Michael

Freitag, 16. Januar 2009

Aufbruch

Heute haben wir das Basislager abgebaut und das restliche Material in Camp 1 geschafft. Die äußeren Bedingungen sind gut und auch die Prognosen für die nächsten Tage sind ok. Grade sind wir am Wasser abkochen am laufenden Band. Wir brauchen richtig viel davon.
Ich werde mich nach dem Essen ziemlich schnell ins Zelt verziehen und versuchen zu schlafen.
Für mich war heute ein richtiger Scheißtag. Ich fühle mich total ausgelaugt und habe das Gefühl nicht richtig angepasst zu sein. Ich habe Kopfschmerzen ohne Ende und muss jetzt wirklich auch mal eine Aspirin nehmen. Morgen geht es dann ins Lager 2. Das wird wieder ein heftiger Tag. Heute bin ich das erste Mal mit Zweifeln unterwegs gewesen…..

Grüße an alle und drückt mir die Daumen

Michael

Donnerstag, 15. Januar 2009

Kräfte sammeln

Heute haben wir einen Ruhetag im Basiscamp und das tut uns allen richtig gut. Endlich mal die Füße waschen und einfach aushängen. Gestern der Tag war schon sehr anstrengend. Wir alle hatten es schwer im Camp 2: Kopfschmerzen, Blasen an den Füßen etc.
Zwei unserer Gruppe, die gestern im Basislager geblieben sind, werden morgen wieder dabei sein, und morgen wird’s dann auch ernst. Wir werden das Basislager endgültig verlassen und mit dem restlichen Material ins Camp 1 umziehen. Von dort aus geht es dann wieder etappenweise ins Camp 2. So ziehen wir Tag für Tag höher.
Mir geht es soweit wieder gut. Gestern hatte ich sehr starke Kopfschmerzen, die aber mit dem Abstieg wieder verschwunden sind. Es ist jetzt schon sehr strapaziös – vor allem der gestrige Tag - und ich komme doch schon an meine Grenzen. Aber ich weiß ja wofür!
Alle sind inzwischen sehr aufgeregt. Bisher hatten wir ideale Wetterbe-dingungen, heute siehts oben leider stürmisch aus. Wir hoffen alle, dass kein wetterbedingter Zwischenstop in einem der Hochlager einlegt werden muss und wir in einem Rutsch durchkommen. Jetzt ist es in erster Linie eine Frage der äußeren Bedingungen, wie und ob wir den Gipfel erreichen.
So, und jetzt geh ich mal mein T-Shirt waschen…

Grüße an alle
Michael

PS: Hallo Rolf, schön zu hören, dass du gut Zuhause gelandet bist.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Schlaflos in Camp 1

Letzte Nacht hat der Wind erfolgreich meinen Schlaf geklaut – aber das Zelt hat er nicht gekriegt. ;-)
Jetz sind wir in Camp 2 auf 5500 m. Der Schädel brummt wieder aber ansonsten geht es allen die mit oben dabei sind ganz gut.
Der Gipfel ist jetzt nicht mehr ganz soweit weg – nur noch ca. 1500 Höhenmeter – naja…..
Gleich gehen wir wieder zurück zu einem kurzen Zwischenstop in Camp 1 und dann weiter zum Basislager, wo wir über Nacht bleiben. Morgen gibt’s dann wieder einen Ruhetag, auf den wir uns jetzt freuen.

Dienstag, 13. Januar 2009

Ausflug

Bin jetzt in Lager 1 in 5000m Höhe. Die Kopfschmerzen verabschieden sich langsam…gottseidank!!
Wir haben heute viel Wasser abgekocht zum Trinken natürlich, auch für Suppe und heute gabs Spaghetti aus der Tüte…lecker.
Morgen bringen wir noch mal Material zum Lager 2 hoch. Danach geht’s erstmal wieder zurück zum Basislager.
Die Bedingungen sind insgesamt gut, es geht alles viel besser. Trotzdem hat sich unsere Mannschaft, gesundheitlich bedingt, momentan etwas reduziert. 3 Mann mussten im Basislager bleiben und wir hoffen natürlich, dass sie sich wieder erholen.

Grüße
Michael

Es könnt alles so einfach sein……..

….wenn da die Kopfschmerzen nicht wären. Gestern hatten wir den ersten Härtetest, haben 24 kg Material ins Hochlager 1 - auf 5000 m – geschleppt, Zelte aufgebaut, das Lager vorbereitet. Schlimm waren dabei wirklich die Kopfschmerzen, gegen die man nicht viel tun kann. Zum Glück waren sie später im Basislager wieder weg.

Heute Morgen werden wir noch weiteres Material ins Lager 1 hoch schaffen und anschließend die Nacht dort verbringen. Der Plan für morgen ist dann, ins Hochlager 2 vor zu stoßen. Die Stimmung ist soweit gut, auch das Wetter ist gut. Heute wäre wettermäßig ein genialer Gipfeltag , aber bis dahin ist es ja noch ein weiter Weg…….

So long
Michael

Sonntag, 11. Januar 2009

Relax

Heute haben wir nun endlich unseren Ruhetag. Wir haben uns einem medizinischen Check unterzogen, das macht man hier so, dafür gibt es hier im Lager einen fest eingerichteten Doc. Ich bin demnach topfit und fühle mich auch so.
Gestern hatte ich das erste Mal Kopfschmerzen, was in der Höhe nicht unnormal ist. Viel trinken hilft.
Jetzt steht dann wieder ein Materialcheck an und eine kleine 1-stündige Eingehtour.
Für morgen ist der erste Lastengang zum Lager 1 in 5000 m Höhe geplant. Übernachten werden wir dann wieder im Basislager.
Ansonsten ist die Stimmung bei mir bislang gut.

Grüße an alle
Michael

Samstag, 10. Januar 2009

Change

Programm geändert! Nun gab es heute doch keinen Ruhetag.
Wir sind jetzt im Basislager auf 4200 m angekommen. Es war ein Traumtag.
Die Zelte haben wir erfolgreich aufgebaut. Das Schöne ist, dass es hier ordentlich zu Essen gibt, wir können richtig kochen!
Morgen soll es dann den verdienten Ruhetag geben. So weit so gut, ich schau jetzt mal, dass ich was zum Futtern bekomme…..


Bis denne
Michael

Freitag, 9. Januar 2009

„Benutzen sie Sonnencreme“

Hallo zusammen,

Sind gestern im 1. Lager – 2810 m - gegen 19:00 Uhr gut angekommen. Es war recht kühl und hatte ordentlich Wind. Mit den Zelten hat es noch nicht so gut geklappt, wir mussten zu zweit im Ein-Mann-Zelt schlafen, aber das wird noch korrigiert.
Heute Morgen um 9 Uhr sind wir dann zum nächsten Lager aufgebrochen. Es war heute sehr heiß, wir sind jedoch zügig vorangekommen und haben nach 6 Stunden Marsch das nächste Lager erreicht. Die 3250 Höhenmeter machen sich nun etwas bemerkbar. Das Wetter ist soweit ganz gut, allerdings haben wir gehört, dass es am Berg oben die ganze Zeit sehr schlecht ist. Na mal sehen……
Wir hatten schon einen ersten Blick auf den Gipfel und das war wirklich sehr beeindruckend, aber er ist schon noch sehr weit weg.
Morgen ist ein Ruhetag mit einer kleinen Eingehtour geplant. Wir werden also etwas hochsteigen zum Akklimatisieren, aber die Nacht wieder hier im Lager verbringen.

Grüße
Michael

Donnerstag, 8. Januar 2009

Langsam, langsam

Hallo alle zusammen,

wir sind jetzt grade dabei zusammenzupacken und mit 2 Pickups zu dem Platz umzusiedeln wo die Mulis beladen werden und es endlich richtig losgeht. Endlich kommen wir in Bewegung. Mir tut schon alles weh vom Nichtstun. Innerhalb von ca. 6 Stunden werden wir dann zum 1. Zwischenlager wandern. Das Zauberwort dabei ist „langsam, langsam“. Wir werden wenig Höhenmeter und viele Kilometer hinter uns bringen. Die Temperatur ist angenehm hier auf 2600 m, etwa 15°C, wird aber natürlich noch wärmer. Ich fühl mich gut und freu mich, dass endlich was losgeht und mehr Action in die Bude kommt.

Liebe Grüße an alle
Michael

Mittwoch, 7. Januar 2009

Mendoza, 10:45

Nachdem wir gestern Abend völlig übermüdet doch noch ganz lecker argentinische Steaks gegessen haben, konnten wir uns gründlich ausschlafen.
Momentan haben wir 25°C, das Wetter ist schön und Mendoza, mit seinen Palmen ist eine sehr schöne Stadt.
Nachher werden wir unsere „Permits“ unterschreiben. Heute Nachmittag haben wir eine 3-4-stündige Busfahrt vor uns zu unserem Startpunkt. Dort wird unser Gepäck noch einmal gecheckt und morgen Mittag geht’s dann richtig los. Es soll heiß werden….zunächst mal.

Grüße
Michael

Dienstag, 6. Januar 2009

Mendoza

Bin grade in Mendoza gelandet, insgesamt 32 Stunden auf den Beinen. Wegen diverser Verspätungen hatten wir den Flug von Santiago de Chile nach Mendoza verpasst und mussten 7 Stunden warten. Bin jetzt rechtschaffen müde aber sonst ist alles gut.

Montag, 5. Januar 2009

Jetzt geht's los

Hallo zusammen!

"Eigentlich" bin ich schon unterwegs, aber vorher sage ich nochmal "Tschüss - ich bin dann mal wech"

Herzliche Grüße an alle und:

Ich werde berichten :-)

Michael